Sonnenstrom lohnt sich auch für Ost-/West-Dächer: Profitieren Sie von jeder Dachausrichtung

Bei vielen Endverbraucher-Messen und Vortragsveranstaltungen mit unseren Fachpartner sprechen uns Dachbesitzer an und meinen: „Ich würde mir gerne eine Photovoltaikanlage kaufen, aber mein Dach zeigt nicht nach Süden.“ Das zeigt deutlich, dass viele Menschen immer noch glauben, nur Süddächer wären für Photovoltaik-Anlagen geeignet. Selbstverständlich sind Süddächer am besten geeignet, doch auch abweichende Dachausrichtungen liefern rentable und gute Erträge. Und es gibt viele Gründe, Photovoltaik-Anlagen auch auf Ost-/West-Dächern zu installieren.

Auf Süddächern steht nur die Hälfte des Daches zur Verfügung, da die Nordseite in der Regel nicht geeignet ist. Ost-/West-Dächer hingegen können auf beiden Dachseiten belegt werden. Nehmen wir beispielsweise ein Dach am Standort Würzburg mit den Maßen 6,50 m x 11,00 m:

 

Die Gegenüberstellung zeigt, dass die Ost-/West-Anlage einen mehr als 7.000 € höheren Überschuss in 20 Jahren erwirtschaftet, als die Anlage auf einem reinen Süddach gleicher Größe, obwohl der Ertrag pro installiertem Kilowatt Anlagenleistung geringer ist.

Die östlich ausgerichtete Hälfte einer Ost-/West-Anlage liefert morgens bereits deutlich höhere Erträge, als eine Anlage auf einem Süddach, die westlich ausgerichtete am Abend. So decken Sie Ihren Verbrauch mit einer Ost-/West-Anlage täglich länger mit selbst erzeugtem Solarstrom ab.

Sie sehen: Photovoltaikanlagen auf Ost-/West-Dächern lohnen sich doppelt. Ihr Haus erwirtschaftet mehr Solarenergie und Sie dadurch höhere Einnahmen. Zusätzlich müssen Sie weniger Strom vom Energieversorger kaufen, weil Sie mehr eigenen Solarstrom nutzen können.

Doch nicht nur für Anlagenbetreiber, sondern auch für die Stromnetze bieten Ost-/West-Anlagen Vorteile: Sie verteilen die Einspeiseleistung besser über den Tag und speisen zur Mittagszeit geringere Spitzenleistung ein, als gleich große Anlagen, die nach Süden ausgerichtet sind. So leisten sie einen wichtigen Beitrag zur besseren Integration der Photovoltaik in die Stromnetze.

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5 Gedanken zu „Sonnenstrom lohnt sich auch für Ost-/West-Dächer: Profitieren Sie von jeder Dachausrichtung“

  1. Interessant das viele Leute denken, es wäre für Photovoltaik nur sinnvoll ein Dach mit Süd-Ausrichtung zu besitzen. Die Erträge für Dächer mit Ost/West-Ausrichtung werden insbesondere bei flach gebauten Satteldächern immer wieder unterschätzt.

  2. Wer ein Süddach besitzt hat meist auch ein Norddach, die Kombination Nord.Süd bringt bei flachen Dächern um 20 Grad genausoviel Ertrag wie Ost.West Ausrichtung.

  3. Das Berechnungsbeispiel oben ist etwas irreführend. Es entsteht der Eindruck, der Gewinn wäre bei Ost-West-Ausrichtung größer. Das ist er aber nur, weil die doppelte PV-Leistung angesetzt wurde mit entsprechend doppeltem Investitionsvolumen. Bezogen auf die gleiche Leistung bzw. Investition sind die Einnahmen um 18% niedriger. Ob das dann noch ausreicht für ein positives Ergebnis, hängt im Wesentlichen von den Investitionskosten ab. Wer nur ein Ost-West-Dach zur Verfügung hat,
    und mit der PV-Anlage Geld verdienen will, sollte sehr genau rechnen.

  4. zu Martins Kommentar: versteh ich nicht. Ein Norddach bringt fast gar nichts, da die Sonne nie im Norden steht (zumindest auf der Nordhalbkugel). Klar, je flacher das Dach, umso höher auch der Ertrag eines Norddaches. Aber wirtschaftlich wird das nie.

  5. Der Überschuss in Euro ist aus dem von Ihnen angeführten Grund bei der Belegung von Ost- und Westseite höher, als bei einem reinen Süddach mit optimaler Ausrichtung. Die Rendite des Gebäudes ist aufgrund der Rahmenbedingungen selbstverständlich, wie von Ihnen angemerkt, kleiner.
    Ich habe mit aktuellen Werten gemäß dem oben angegebenen Beispiel aus dem Januar 2012 neue Berechnungen angestellt. Dabei ergibt sich aktuell eine Verschiebung des Amortisationszeitpunkts beim Ost-/Westdach um etwa 2 Jahre nach hinten. Dennoch bleiben aufgrund der Möglichkeit beide Dachflächen zu belegen, nach 20 Jahren mehr Euro beim Anlagenbetreiber als bei der kleineren, nach Süden ausgerichteten Anlage. Die qualifizierte Beratung eines Fachbetriebs schließt auch eine Wirtschaftlichkeitsberechnung ein, die die Voraussetzungen vor Ort, wie z.B. die Dachausrichtung oder Verschattungen berücksichtigt. Damit erhalten Interessenten eine fundierte Entscheidungsgrundlage für ihre Investition.

    Zu Ihrem zweiten Kommentar: Bei Norddächern gilt es sehr genau zu prüfen, ob sich die Investition lohnt. Bei flach geneigten Dächern kann es sich jedoch auch hier lohnen. Die Frage nach der Wirtschaftlichkeit stellt sich für jeden Menschen anders dar. Auch hier hilft eine individuelle Wirtschaftlichkeitsberechnung bei der Entscheidungsfindung.

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