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Vorteile erkennen statt Vorurteile verbreiten: Warum die PV im Energiemix so wichtig ist

Nur wenige Tage alt ist der Beschluss zum Atomausstieg Deutschlands. Jetzt haben Wirtschaftspolitiker der Union angekündigt, schon nach der Sommerpause nachzujustieren. Vor allem der Zubau an Photovoltaik und die damit angeblich verbundene Kostensteigerung für den Verbraucher scheint manchem Politiker ein Dorn im Auge. „Gerade die Photovoltaik ist teuer, ineffizient und überfördert!“ – so hallt es immer wieder durch die Reihen der Kritiker. Grund genug für uns, einige wichtige Vorteile der Photovoltaik zusammenzufassen und so Vorurteile zu entkräften.

 

1. Solarstrom ist nicht nur sauber – sondern wird auch immer günstiger

Eine Behauptung hält sich hartnäckig: Wann immer Stromkonzerne ihre Preise erhöhen, erklären sie dies fast ausschließlich durch die gestiegene EEG-Umlage. Diese liegt aktuell bei rund 3,5 Cent pro Kilowattstunde, etwa 2 Cent entfallen auf die Photovoltaik. Bei einem Strompreis von etwa 23 Cent macht die Umlage somit nur einen geringen Teil aus. Selbst die 3,5 Cent sind nach Berechnungen von „Verivox“ [1] zu hoch angesetzt. Da im vergangenen Jahr weniger PV-Anlagen gebaut wurden als zunächst angenommen, hätte die Umlage eigentlich nur bei 2,7 Cent liegen dürfen. Zwar sollen die zuviel gezahlten Beträge Anfang 2012 verrechnet werden, doch bis dahin gewähren Stromkunden der Energiewirtschaft unfreiwillig zinslose Kredite:  Auf die 40 Millionen Haushalte in Deutschland hochgerechnet ergibt die „Zusatzumlage“ insgesamt 880 Millionen Euro Mehreinnahmen für die Stromkonzerne.

 

Die erneuerbaren Energien benötigen – ebenso wie die Kohle- und Atomindustrie – eine Anschubfinanzierung, bis sie volle Marktreife erlangen. Diese Marktreife wird in einigen Jahren erreicht sein. Dann kann Strom aus erneuerbaren Energien zu gleichen Preisen angeboten werden wie Strom aus konventionellen Energieträgern. Studien, [2] beispielsweise des Fraunhofer ISE zeigen, dass der Ausbau der Erneuerbaren die Strompreise mittelfristig sogar drücken wird. Etwa 2015 wird der Peak in der Preissteigerung erreicht sein, danach fallen die sogenannten Differenzkosten (also die Mehrkosten für den Ausbau der Erneuerbaren) kontinuierlich. Untersuchungen zeigen zudem, dass eine Energiewende ohne die Photovoltaik nicht machbar [3] ist.

 

Übrigens: Rechnet man alles zusammen, was an Finanzhilfen für die Atomindustrie zusammenkommt, beträgt die staatliche Förderung aktuell mindestens 4,3 Cent [4]pro Kilowattstunde – also mehr, als für erneuerbare und sichere Energien anfällt. Nicht mitgerechnet sind hier die sogenannten externen Kosten der Atomenergie, verursacht vor allem durch die fehlende Haftpflichtversicherung für die zu erwartenden Folgekosten eines Super-GAU. Einer Studie von Greenpeace [5] zufolge ergeben sich für die AKW-Betreiber daraus Vorteile von bis zu 11.413 Milliarden Euro. Damit wäre Atomstrom um bis zu 2,70 Euro pro Kilowattstunde teurer und damit weder bezahlbar noch wettbewerbsfähig.

 

2. Solarstrom: Wichtiger Baustein im Energie-Mix

Wenn die Sonne nicht scheint, dann produziert die PV-Anlage auch keinen Strom. Das ist logisch, aber kein Grund, um an der Effizienz der Solarenergie zu zweifeln. Das Solarstromaufkommen ist – verglichen mit dem Wind – viel leichter zu prognostizieren und damit kalkulierbar. Nimmt man beispielsweise eine PV-Anlage auf einem durchschnittlichen deutschen Eigenheim, so erzeugt diese so viel Strom, wie eine vierköpfige Familie pro Jahr im Schnitt verbraucht.  Betrachtet man den aktuellen Ausbau der Photovoltaik,  können bereits 2020 15 Millionen Haushalte mit der Kraft der Sonne vollständig versorgt werden.

Gemeinsam mit den anderen erneuerbaren Energien wie Windenergie, Wasserkraft und Biomasse ergibt sich ein starkes Team für die Erzeugung nachhaltigen Stroms – und das zu jeder Tages- und Jahreszeit! Gerade in diesem Energiemix ist die Photovoltaik unverzichtbar.

 

3. Photovoltaik: Saubere Alternative zum Atomstrom

Man hört es immer wieder: Atomkraft sei zwar nicht „grün“ – aber dafür mindestens genau so sauber wie Solarenergie. Dass Atomkraft sauber ist, ist ein Ammenmärchen, denn noch immer ist die Frage nach der Lagerung des radioaktiven Abfalls nicht geklärt. Allein in Deutschland entstehen jedes Jahr etwa 400 Tonnen hochradioaktive abgebrannte Brennelemente, [6] welche noch über Jahrtausende radioaktive Strahlung abgeben. Gut, dass sich jetzt über die Parteigrenzen hinweg die Einsicht durchgesetzt hat, aus der Atomenergie (erneut) auszusteigen. Solarenergie macht dieses Ende schneller möglich. Allein die im Jahr 2010 installierten PV-Anlagen produzieren so viel Strom wie das AKW Philippsburg 1.

 

4. Neue Speicherlösungen: Verfügbarkeit rund um die Uhr

Da nachts die Sonne nun mal nicht scheint, tagsüber dafür aber umso mehr Strom produziert wird, muss dieser Strom zwischengespeichert werden. Weltweit hat sich die EE-Branche hier in den letzten Jahren stark engagiert und Lösungen zur autarken Energieversorgung entwickelt – angefangen von großen Pumpspeicherkraftwerken bis hin zu kleinen Systemen für Privathaushalte. Denn eins ist klar: Die Energiewende ist beschlossen und muss jetzt umgesetzt werden. Ohne Speicher, die den fluktuierenden Strom aus Erneuerbaren konstant verfügbar machen, ist das nicht möglich.

Auch IBC SOLAR hat sich diesem Thema gewidmet und konnte als einer der ersten PV-Spezialisten eine Lösung, den IBC SolStore 3.5 Li, vorstellen. Damit wird es in Zukunft möglich sein, die nicht verbrauchte Sonnenenergie zu speichern und beispielsweise am Abend zu verbrauchen. Die autarke Stromversorgung wird damit in Zukunft noch einfacher.

 

5. Solarenergie: Von Verbrauchern akzeptiert und geschätzt

Über 6 Millionen Menschen in Deutschland nehmen schon jetzt die Energiewende selbst in die Hand und setzen mit einer eigenen PV-Anlage auf Solarstrom. Umfragen [7] zeigen zudem, dass die Photovoltaik immer noch die beliebteste Energiequelle ist. 75% der Befragten wären gar bereit, bis zu 2 Cent pro Kilowattstunde für den weiteren Ausbau der Solarindustrie zu zahlen. Die Mehrheit ist ebenfalls davon überzeugt, dass eine Anschubfinanzierung notwendig ist. Wer kann da noch von mangelnder Nachfrage sprechen?