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Meilenstein in der Wüste: Das PV-Kraftwerk Bhadla steht wie eine Eins, trotz schwieriger Bodenbedingungen

Bhadla2 [1]Im Oktober war es soweit: Das PV-Kraftwerk Bhadla im nordindischen Rajasthan wurde schlüsselfertig an den Investor übergeben. Die 5,5 Megawatt große Anlage steht in einer Wüstenregion nahe der pakistanischen Grenze und stellte höchste Anforderungen an das Know-how unserer Ingenieure.

Wüste Badhla [2]
Der Wüstenboden wird begradigt und verdichtet.

Vor allem die topografischen Bedingungen stellten die Ingenieure bei Planung und Konstruktion des 5,5 Megawatt großen PV-Kraftwerks vor Herausforderungen. Es galt, die Unterkonstruktion für die Module sicher in der bis zu drei Meter dicken Deckschicht aus lockerem Sand zu verankern. Im ersten Schritt wurde der Boden zunächst von Wüstenvegetation befreit, verdichtet und begradigt. Im Anschluss führte das Team eine detaillierte Analyse der Bodenverhältnisse sowie eine Reihe von Tests durch, um die optimale Fundamentlösung bestimmen zu können. Schließlich entschieden wir uns für eine spezielle Unterkonstruktion mit verbreiterten Pfahlfundamenten, die für eine besonders hohe Stabilität gegen Windlasten sorgen. Um die durch die spezielle Unterkonstruktion entstandenen Mehrkosten aufzufangen, wurden die Module vierreihig und waagerecht montiert. So konnte insgesamt mit weniger Reihen gebaut werden.

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Die Module warden zwei bis drei Mal pro Monat von Sand gereinigt.

Neben der speziellen Unterkonstruktion entschied sich das Engineering-Team außerdem für die Verwendung dezentraler String-Wechselrichter. Diese können im Unterschied zu Zentralwechselrichtern bei Schäden schnell repariert oder ausgetauscht werden. Zudem sind die String-Wechselrichter direkt unter den Modulen installiert und so zusätzlich vor Sand und Hitze geschützt.

A propos Sand und Hitze: Solarmodule, die in Wüstenregionen ihre Arbeit verrichten, müssen regelmäßig von Sand befreit werden – idealerweise 2 bis 3 Mal pro Monat. Der optimale Rhythmus für diese „Waschungen“ wurde in einer Studie ermittelt, die 2013 von einem Master-Studierenden für IBC SOLAR erstellt wurde.

Vor der Übergabe an den Investor hat das PV-Kraftwerk Bhadla schließlich die finale Zertifizierung durch die Niederlassung des TÜV Rheinland in Bangalore erhalten. Damit wird die Einhaltung der internationalen Norm IEC 62446 gewährleistet und eine unabhängige Renditebeurteilung erstellt. Für den indischen Investor heißt das: langfristig bestmögliche Betriebsergebnisse und maximale Sicherheit der Investition.