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PV-Hybrid-Anlage im UNESCO-Weltkulturerbe Seychellen spart 99 % Diesel

Group Shot (Large) [1]Was ist eigentlich aus der Diesel-Hybrid-Anlage geworden, die wir 2012 für eine Forschungsstation auf den Seychellen installiert haben? Die Antwort auf diese Frage erreichte uns mit dem jüngsten Jahresbericht der Forscher. Für uns besonders erfreulich: Die Anlage hat alle Erwartungen übertroffen!

Schon drei Jahre ist es her, dass wir eine PV-Hybrid-Anlage auf dem paradiesischen Atoll Aldabra [2]  installiert haben.  Durch die Anlage sollte die dort ansässige Forschungsstation der Seychelles Islands Foundation (SIF) [3] mit umweltfreundlichem Sonnenstrom versorgt werden. Die 12-köpfige Mannschaft der SIF widmet sich hauptsächlich der Erforschung und Bewahrung des Korallenriffs, das seit 1982 UNESCO-Weltnaturerbe ist.

Nun erreichte uns im regnerischen Deutschland eine tolle Nachricht vom sonnigen Atoll. Mit Veröffentlichung des Jahresberichtes 2013 [4]wurde uns übermittelt, dass unsere qualitativ hochwertigen Komponenten [5]  den Erwartungen nicht nur stand hielten, sondern sogar übertrafen und das erzielte Ergebnis an Solarstrom noch besser ausfiel als erwartet. Die Forschungsstation, die bis 2012 ausschließlich durch Dieselgeneratoren versorgt wurde, wird nun zu 97% mit Solarstrom versorgt. In Zahlen ausgedrückt bedeutet das, dass 35.709 kWh an Solarstrom produziert wurden. Das entspricht den Jahresverbrauch von fast 9 deutschen 4-Personen-Haushalten. Aufgrund der hervorragenden Solarerträge mussten nur noch 1.143 kWh von Dieselgeneratoren bereit gestellt werden. Zeitgleich hat das SIF-Team es geschafft, sein Strombedarf um mehr als die Hälfte zu reduzieren.

Grafik [6]
Rückgang des jährlichen Dieselverbrauchs (in Liter) auf Aldabra (Grafik: SIF)

Und das zahlt sich aus: Anstatt der vorher benötigten 38.000 Liter Diesel pro Jahr konnte der Verbrauch im Jahr 2013 auf 530 Liter gesenkt werden. Was eine unglaubliche Ersparnis von 99% bedeutet! Der Grund: die Dieselgeneratoren mussten nur noch als Back-up an regnerischen Tagen oder in der Nacht einspringen. Die neuesten Zahlen zeigen sogar eine weitere Halbierung: 2014 wurden nur noch 280 Liter Diesel benötigt (minus 53%).

Der enorme Rückgang des Dieselverbrauchs ist nicht nur eine große Kostenersparnis, sondern auch eine Erleichterung für Mensch und Natur. Neben der Lärmbelastung und den schädlichen Abgasen der Generatoren, entfällt auch der aufwendige An- und Abtransport der Dieselfässer. Dieser war nur zu besonders hohen Springtiden möglich und nicht ganz ungefährlich für das empfindliche Ökosystem.

Durch das Erfolgserlebnis gestärkt , möchte die Forschungsstation in weitere umweltschonende und vor allem nachhaltige Projekte investieren. 2014 wurden Verbesserungen beim Abfallrecycling vorgenommen, die Regenwassernutzung bei der Wasserversorgung verbessert und neue, stromsparende Klimasysteme angeschafft.

Da die Zeichen weiterhin auf Veränderung stehen, drücken wir die Daumen, dass die Forscher ihre neuen Ziele auch 2015 nicht nur erreichen sondern erneut übertreffen!

Den englischsprachigen Bericht der SIF über die Auswertung des PV-Systems lesen sie hier: SIF Annual Report 2013_Hybrid System [7]

Gastautorin: Annemarie Müller, Auszubildende zur Industriekauffrau bei IBC SOLAR