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Tiny House – Nachhaltiges Wohnen

[1]Nachdem wir euch schon von unserer Beteiligung am Tiny House [2] der Hochschule Coburg berichtet haben und unsere Kollegen über die Zusammenarbeit [3] erzählt haben, soll es heute ganz um das nachhaltige Konzept des Tiny House gehen. Dazu haben wir auch mit Prof. Dr. Hirth von der HS Coburg gesprochen.

Herr Prof. Hirth, was hat Sie dazu inspiriert, im Rahmen Ihrer Summer School ausgerechnet ein Tiny House bauen zu wollen?

Der Bausektor ist global für 38% aller CO2-Emissionen [4] verantwortlich, dabei wächst der Ressourcenverbrauch stetig weiter. Auch die durchschnittliche Wohnfläche pro Person wird immer größer. Und das, obwohl Wohnungsknappheit immer akuter wird und die Preise für Wohnraum weiter explodieren. Hierzu ist das Tiny House der direkte Gegenentwurf. Es ist weitestgehend energieautark, raumoptimiert und umweltfreundlich, weil es aus nachwachsenden Baumaterialien besteht und ohne Treibhausgase emittierende Bindemittel errichtet wurde.

Was bedeutet “Circular Tiny House”? [5]

„Circular“ oder eben „zirkulär“ bedeutet, dass das Haus vollständig in seine Einzelteile zerlegbar und wieder restlos in den Stoffkreislauf rückführbar ist. Nach dem Cradle-to-Cradle-Prinzip kann das Gebäude nach Ablauf seiner Nutzungsdauer wieder zerlegt werden und muss nicht abgebrochen werden, sodass kein Bauschutt entsteht.

Wie entstand die Idee, das Haus mit einer Photovoltaik-Anlage möglichst energieautark zu machen?

Das Haus sollte während des akademischen Jahrs zwischen Mitte März und Anfang Dezember autark nutzbar sein, basierend auf einem Wärmebedarf von 57 W/K und einer maximalen Heizlast von 900 W in den kalten Monaten März und November. Zudem sollte der Energiebedarf eines Personenhaushalts inklusive Warmwasser gedeckt sein. Aus diesem Grund sind wir auf IBC SOLAR zugegangen und haben neben dem Sponsoring auch Unterstützung bei der Planung und dem Aufbau der Anlage und des Speichers angefragt. Schließlich hat sich die geplante Anlage mit 12 mal IBC Monosol 370 HC für insgesamt 4,4 kWp und dem Energiespeicher mit 8 kWh Speicherkapazität als ideal herausgestellt. Es wird im Sommer sogar genug Strom produziert, um noch eine Ladesäule für E-Bikes vor dem Haus zu betreiben.

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© Hochschule Coburg

Gibt es schon erste Erfahrungsberichte von Übernachtungsgästen, die das Tiny House vollumfänglich genutzt haben?

Bisher haben unsere Besucher im Tiny House zu Zeiten übernachtet, in der keine Heizung notwendig war. Die waren sehr zufrieden. Wir werden in diesem Jahr weitere Erfahrungswerte und Messergebnisse bekommen – ich bin selbst gespannt; bisher sieht es vielversprechend aus.

Wir freuen uns, dass das Projekt Tiny House so ein großer Erfolg ist. Nachhaltigkeit im Bereich Bausektor ist sehr wichtig und es gibt hier noch viel zu tun, deshalb sind wir froh, dass wir in der PV-Branche einen Beitrag dazu leisten können, Wohnraum zukünftig noch mehr mit grünen und nachhaltigen Sonnenstrom-Konzepten zu versorgen.