Die öffentliche Debatte um die anstehende Strompreiserhöhung erreicht einen neuen Höhepunkt. Für mehr als 30 Millionen Verbraucher in Deutschland werden die Strompreise zum Jahreswechsel steigen: durchschnittlich um 12 Prozent, in einigen Fällen sogar um 20 Prozent. Und wieder einmal wird der Preisanstieg mit den Erneuerbaren Energien und der Energiewende begründet. Zu Unrecht, sagt der Bund der Energieverbraucher. Denn diese immense Preiserhöhung ist nicht gerechtfertigt.
Mit der Erhöhung der EEG-Umlage um 1,7 Cent pro Kilowattstunde zum Jahreswechsel lässt sich maximal eine Preissteigerung um etwa 8 Prozent begründen. Die Energiekonzerne fordern damit aus Sicht der Verbraucherschützer mehr als zwei Milliarden Euro zu viel von ihren Kunden und begründen das pauschal mit den angeblichen Kosten für die Förderung Erneuerbarer Energien.
Fakt ist: Durch die Einspeisung der Erneuerbaren Energien in das öffentliche Stromnetz wird der Strom sogar billiger. Die Preisvorteile werden von den großen Stromanbietern aber nicht an die Verbraucher weitergegeben.
In diesem Zusammenhang wird auch immer wieder der Merit-Order-Effekt genannt: Den Strompreis an der Leipziger Strombörse bestimmt das jeweils teuerste Kraftwerk, das gebraucht wird, um die aktuelle Nachfrage zu decken. Zu bestimmten Zeiten liefern Sonne und Wind besonders viel Strom, der vorrangig eingespeist wird. Dieses Prozedere ist im Erneuerbaren Energien Gesetz vorgeschrieben und soll der Energiewende den Weg bahnen. Das Ergebnis: Der Börsenstrompreis sinkt und die Energieversorger können Strom zu tagesaktuellen Preisen günstiger kaufen. Im Jahr 2012 sanken die Spotmarktpreise für eine Megawattstunde Strom von 55 auf 51 Euro.
Die klaffende Lücke zwischen Einkaufs- und Verkaufspreis von Strom kritisiert auch Bundesumweltminister Peter Altmaier. Die Preiserhöhungen seien unverständlich. Zudem fordert er die Stromversorger dazu auf, die Preisvorteile endlich an die Kunden weiterzugeben.
Fazit: Weder die Erneuerbaren Energien alleine, noch die Energiewende machen den Strom für die Verbraucher teuer. Vielmehr fehlt es seitens der Stromkonzerne bei der Preisgestaltung an Transparenz. Hier ist es an der Zeit, mit gesetzlichen Regelungen mehr Klarheit einzufordern. Und auch die Verbraucher können etwas tun: Kritisch nachfragen und im Zweifel einfach den Stromanbieter wechseln!
Allen, die mehr darüber wissen möchten, wie EEG- Umlage und Strompreis zusammenhängen, empfehlen wir dieses YouTube Video:
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Guten Tag,
die ILG Energie befasst sich nunmehr schon mehr als 10 Jahre mit erneuerbaren Energien.
Bezüglich Strompreise und Energiewende haben wir in den letzten Jahren einiges unternommen und Aufklärungsarbeit geleistet.
Leider werden diese ehrlichen und engagierten Arbeiten durch Lippenbekenntnisse der regionalen und überregionalen Politiker nur anfänglich unterstützt.
Wir haben mehrmals die Erfahrungen gemacht, dass gewisse Wirtschaftszweige einfach zu mächtig sind und sehr starke Lobiearbeit betreiben.
Wir sind klar der Meinung, dass die Strompreise durch erneuerbare Energien sinken müssten, was Sie allerdings nicht tun.
Ferner werden in den letzten Tagen erneut die Ängste der Bürger durch künftige Instabilität der Netze geschürt.
Dies und viele andere Faktoren sind für uns ein Indiz, dass die Energiewende nicht wie anfänglich gewollt durchgesetzt werden wird. Ob diese überhaupt gewollt ist? Hierzu möchte ich auf folgende Seite verweisen:
http://www.blaetter.de/archiv/jahrgaenge/2012/november/das-sabotierte-jahrhundertprojekt
In diesem Beitrag “das sabotierte Jahrhundertprojekt” sind ein paar Dinge auf den Punkt gebracht.
Wir werden weiterhin für das auf unsere Fahne geschriebenen Projekt – Energiewende kämpfen und uns entsprechen engagieren.
Daniel Ilg
GF ILG Energie GmbH
Naja es ist doch die Energiewende, die die Strompreise hochjagen. Zwar ist es nur eine Ausrede um die Preise zu steigern, dennoch müssen wir es Zahlen. Im Januar 2013 haben sich die Haushalts-Strompreise um rund 13 Prozent erhöht. „Damit sind die deutschen Haushalts-Strompreise nun im Schnitt circa 44 Prozent höher als der europäische Durchschnitt“, heißt es bei McKinsey. Für das Regierungsziel stabiler oder gar sinkender Strompreise ist diese Entwicklung verheerend, eine Erreichung gilt inzwischen auch hier als unwahrscheinlich. (Quelle: http://www.marktundmittelstand.de/nachrichten/produktion-technologie/ziele-der-energiewende-in-weiter-ferne/ )
Wir brauchen statt Subventionen und Begünstigungen für ausgewählte Technologien den Startschuss zu fairem Wettbewerb zwischen den erneuerbaren Energien. Vielleicht regelt die das Problem.
Gruß,
W.
Dass es den Umbau der Energieversorgung nicht zum Nulltarif geben kann ist ein Thema, über das auf jeden Fall diskutiert werden muss. Tatsächlich sind es aber vor allem die herkömmlichen Energien, die von staatlicher Unterstützung profitieren, ohne dass sich diese Form der Subventionierung als ein transparenter Posten, beispielsweise im Strompreis, darstellt. Die FÖS-Studie „Was Strom wirklich kostet“(http://www.foes.de/pdf/2012-08-Was_Strom_wirklich_kostet_lang.pdf) hat 2012 deutlich aufgezeigt, dass Strom aus Kohle- und Atomkraft seit den 1970er Jahren mit vielen Hundert Milliarden Euro staatlich subventioniert wurde. Dazu kommen die gesellschaftlichen Folgekosten, zu denen auch die Beseitigung der Umweltschäden gehören, die aus der Nutzung herkömmlicher Energieträger resultieren.
Die Förderung Erneuerbarer Energien macht übrigens nur einen geringen Teil des Haushaltsstrompreises (und seiner Erhöhung) aus. Der größte Teil besteht aus sachfremden Steuern und Abgaben.
Wie sich der Preis für eine Kilowattstunde Strom tatsächlich zusammengesetzt, hat mein Kollege Michael Greif in diesem Blogbeitrag dargestellt: http://www.ibc-blog.de/2013/03/was-steckt-eigentlich-alles-im-strompreis/