Sechs Punkte für Solarstrom

Udo Möhrstedt, Gründer und Vorstandsvorsitzender der IBC SOLAR AG

Nur 25 Jahre nach Tschernobyl zeigen uns die aktuellen Ereignisse in Japan, dass wir die Atom-Technologie bei weitem nicht im Griff haben. Obwohl die Regierung allem Anschein nach endlich beherztere Schritte in Richtung erneuerbare Energien unternimmt, wird die Photovoltaik im Sechs-Punkte-Plan der Bundesregierung nicht einmal erwähnt. Dabei sprechen viele Gründe für den Ausbau:

–          Eine Photovoltaikanlage macht keinen Lärm und kommt ohne klimaschädliches CO2 aus. Sie produziert keine giftigen Gase oder stellt eine Gefahr für Tiere und Pflanzen dar. Solarenergie ist die erneuerbare Energiequelle, die am wenigsten in die Umwelt eingreift und diese am wenigsten negativ beeinflusst. Außerdem können Photovoltaik-Anlagen praktisch vollständig recycelt werden. Nach etwa zwei Jahren erzeugt eine PV-Anlage zudem schon mehr Energie als zur Herstellung benötigt wurde. Ab diesem Zeitpunkt sind PV-Anlagen Nettoproduzenten von hochwertigem Solarstrom.

–          Einmal installiert, ist der Wartungsaufwand von PV-Anlagen minimal. Ratsam ist allerdings ein regelmäßiges Monitoring, um sicherzustellen, dass die Anlage auch einwandfrei funktioniert.

–          Photovoltaik ist die erneuerbare Energiequelle, die in der Bevölkerung am meisten Zuspruch erhält. Das belegt eine Umfrage der GfK im April 2011, nach der 86 Prozent der Bevölkerung die Solarenergie (Photovoltaik und Solarthermie) als zukunftsfähigste Technologie auf Platz eins unter den Erneuerbaren setzen.

–          Photovoltaik braucht keine riesigen Stromautobahnen. Wegen der dezentralen Erzeugung beim Verbraucher entfallen teure und umweltbelastende Investitionen in Stromtrassen, wie sie herkömmliche Kraftwerke benötigen.

–          Photovoltaik macht unabhängig. Mit dem Strom vom Dach wird die Steckdose zukünftig unwichtig. Mit den von IBC SOLAR zur Intersolar präsentierten Speichern kann der Eigenverbrauch deutlich erhöht werden.

–          Photovoltaik hilft gegen Monopole. Denn Dachanlagen auf Einfamilienhäusern werden nicht von Großkonzernen, sondern von Bürgerinnen und Bürgern betrieben. Gleiches gilt für Bürgersolarkraftwerke mit vielen Teilhabern. Photovoltaik ist gut für die Mitmach-Republik.

Die Regierung sollte deshalb nicht den Fehler machen, über die Köpfe der Bürger hinweg eine Entscheidung zum Energiekonzept zu fällen. Der Energiemix der Zukunft kommt ohne Photovoltaik nicht aus. Das muss nun auch die Politik erkennen.

(Autor: Udo Möhrstedt)

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