Verbraucher dürfen nicht durch falsche Argumente verunsichert werden – Erneuerbare drücken Strompreise

Im Vorfeld des Energiegipfels in Brüssel Anfang Februar kocht erneut das Thema Strompreise hoch. Wieder einmal benutzen die Energiekonzerne die EEG-Umlage dazu, ihre Preiserhöhungen zu rechtfertigen. Das derzeit beliebteste Argument: Durch den Zubau der Photovoltaik im Jahr 2010 sei die EEG-Umlage gestiegen und dies schlage sich nun auch in steigenden Stromrechnungen nieder.

Richtig ist: Die EEG-Umlage ist kein Kostentreiber beim Strompreis! Denn in Wahrheit sind die Börsenpreise für Strom seit 2008 um 40 Prozent gesunken, wie eine Studie im Auftrag der Grünen zum Jahresende gezeigt hat. Gerade die vermehrte Einspeisung von Strom aus Erneuerbaren Energien hat ein größeres Stromangebot und damit auch sinkende Strompreise zur Folge. Teure konventionelle Kraftwerke können vom Netz genommen und durch EE-Kraftwerke ersetzt werden. Die Stromkonzerne können also wesentlich günstiger einkaufen als noch vor zwei Jahren. Sie geben jedoch diese Kostensenkungen nicht an den Endverbraucher weiter.

Das Erneuerbare Energien-Gesetz (EEG) regelt die Vergütung für Strom aus regenerativen Quellen. Die Mehrkosten für diesen Strom (beispielsweise aus Sonnenlicht oder Wind) tragen alle Stromkunden über eine Umlage. Bei dieser EEG-Umlage handelt es sich hauptsächlich um ein Mittel zum Ausgleich der Differenzkosten für die Übertragungsnetzbetreiber. Diese Differenzkosten werden vorwiegend ermittelt, indem die Vergütungskosten für EEG-Strom mit den Verkaufserlösen an der Strombörse verrechnet werden.

Richtig ist, dass die Erneuerbaren Energien – wie übrigens auch die Atom- oder Kohleindustrie – eine Anschubfinanzierung benötigen, bis sie volle Marktreife erlangen. Diese Marktreife wird in den nächsten Jahren erreicht sein.

Kurz vor der Zielgeraden dürfen die Erneuerbaren Energien nun aus überzogenen wirtschaftlichen Interessen nicht künstlich ausgebremst werden. Gerade die Entwicklung der letzten zehn Jahre zeigt, wie wichtig die Förderung für den Aufbau eines alternativen Energiekonzepts war. Ohne dieses Erfolgsrezept, das übrigens nicht zu unrecht weltweit kopiert wird, wären wir heute noch weit von den Klimazielen der EU entfernt. Die Stromrechnung der Verbraucher sähe dennoch nicht anders aus.

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