Jetzt wird’s wild im Jura Solarpark

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Im vergangenen Jahr haben wir einen unserer Solarparks zur „Untermiete“ freigegeben: Eine ganze Herde bretonischer Zwergschafe wohnt seit Herbst 2012 in unserem Solarpark in Allstedt (Sachsen-Anhalt). Zugegeben, keine ganz uneigennützige Idee, denn schließlich sorgen die Miniaturschafe dafür, dass das Gras in unseren Solarparks immer schön gestutzt bleibt. Die Fläche zwischen den Solarpanels bietet aber nicht nur unseren Schafen Schutz und Nahrung, sondern schafft auch für andere Tier- und Pflanzenarten Rückzugsräume. Und um das jetzt auch wissenschaftlich zu belegen, startete der Stifterverband für Jagdwissenschaften am 25. April die erste von insgesamt drei Untersuchungen in unseren Jura Solarpark: Drei Feldhasen vom Niederrhein, ein Rammler und zwei Häsinnen, dürfen sich ab sofort im Solarpark Buckendorf II ihr neues Zuhause einrichten.

Der Feldhase wurde in den vergangenen Jahren bundesweit in seinem Lebensraum stark zurückgedrängt. Die Gründe liegen hier vor allem in der intensiven landwirtschaftlichen Nutzung und dem intensiven Einsatz von Insektiziden, Pestiziden und Herbiziden. Das führt zu einem Rückgang der Feldhasenpopulation. Auch die natürlichen Feinde wie Greifvögel, Füchse und Marder machen den Hasen zu schaffen.

Und warum ist der  Jura Solarpark für die Hasen ein ideales Zuhause? Durch den Zaun, der unseren Solarpark schützt, können Bodenräuber nicht in das Gelände eindringen. Zudem verzichten wir auf den Einsatz von Pestiziden, was auch das Wachstum von Wildkräutern und -gräsern begünstigt und damit die idealen Voraussetzungen für das Forschungsprojekt bietet. Denn die Kräuter dienen den Hasen als gesunde Nahrung.

Herr über das Projekt ist Zoologe Dr. Heinz Spittler vom Stifterverband für Jagdwissenschaften. Er will wissen, welche Ursachen es für den Rückgang der Feldhasen gibt und wie sehr sich die Hasen ohne natürliche Fressfeinde und Pflanzenschutzmittel fortpflanzen. Nach heutigen Untersuchungen bringt eine Häsin jährlich etwa 12 Junghasen zur Welt, doch nur ein einziges dieser Jungtiere erreicht auch das erste Lebensjahr. Dr. Spittler will nun im Jura Solarpark feststellen, ob und wie weit sich die Anzahl der Junghasen in einem geschützten Lebensraum mit natürlicher Bodenfunktion erhöhen wird. Die Annahme ist, dass bis August 2013 rund 18 kleine Feldhasen geworfen werden. Wenn zehn davon bis Oktober überleben, wäre der Erfolg bestätigt!

Ein ähnliches Problem gibt es bei Fasanen, welche in Phase zwei des Forschungsprojekts ebenfalls im Jura Solarpark angesiedelt werden. Die Jungfasane brauchen Insekten, um zu überleben – und die haben wir in unserem Solarpark mehr als genug! Das Projekt endet schließlich  mit der Kartierung von Boden- und Fluginsekten in den Freiflächen unseres Solarparks. Dadurch soll die Art und Anzahl der Insekten auf Freiflächen-Solarparks erfasst werden und zeigen, wie leergeräumt landwirtschaftliche Flächen vergleichsweise sind.

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