Einspeisevergütung sinkt – PV lohnt sich trotzdem!

Die Nachricht wurde in der PV-Branche mit Spannung erwartet: Ende Oktober meldete die Bundesnetzagentur die Einspeisevergütung für das kommende Jahr. Insgesamt wird die Vergütung, die Anlagenbetreiber für die Erzeugung von Sonnenstrom erhalten, um 15 Prozent sinken. Trotzdem bleibt eine Investition in Solarstrom aufgrund sinkender Modul- und Systempreise weiter sinnvoll und lohnt sich auch 2012.

Grundlage für die Berechnung der Einspeisevergütung für Solarstrom ist die installierte Leistung. Je nachdem, wie viele PV-Anlagen zwischen Oktober 2010 und September 2011 gebaut wurden, verändert sich die Degression. Regulär sinkt die Einspeisevergütung jedes Jahr um 9 Prozent; werden mehr als 3,5 Gigawatt PV-Leistung installiert, setzt der Gesetzgeber den Rotstift nochmals an und kürzt die Vergütung pro weiterem Gigawatt um drei Prozent.

Was heißt das nun für Anlagenbetreiber? Wer seine PV-Anlage ab 1. Januar in Betrieb nimmt, erhält für jede ins Netz eingespeiste Kilowattstunde Solarstrom einen Betrag zwischen 17,94 und 24,43 Cent – abhängig vom Standort und der Größe der Anlage.

Folgende Tarife gelten ab dem 1. Januar 2012:

Netzeinspeisung:

Eigenverbrauch:

 

Die Solarbranche nähert sich damit immer weiter der Wettbewerbsfähigkeit und erfüllt ihr Versprechen, immer günstigeren Strom zu erzeugen. Schon 2012 wird Solarstrom vom eigenen Dach auf dem Preisniveau von Haushaltsstromtarifen ankommen.  Und spätestens 2014 können große Solarparks so günstig Strom produzieren wie Windkraftanlagen auf dem Meer (Offshore).

Während die Kosten von Solarstrom also mit jedem Jahr weiter sinken, steigt zugleich die erzeugte Solarstrommenge steil an: Im ersten Halbjahr 2011 hat Solarstrom mit einem Anteil von 3,5 Prozent am Brutto-Stromverbrauch erstmals die Wasserkraft überholt. Bis 2020 wird nach Erwartungen des Bundesverbands Solarwirtschaft der Solarstrom-Anteil auf mindestens 10 Prozent steigen.

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5 Gedanken zu „Einspeisevergütung sinkt – PV lohnt sich trotzdem!“

  1. Da stimmen wir zu – Photovoltaik lohnt sich immer. Vielen Dank für den interessanten Artikel.
    Beste Grüße aus Bremen sendet die Bremer Energieberatung enerpremium

  2. Mal eine blöde Frage am Rande: Das EEG wurde ja im März 2010 dahingehend geändert, dass Fördersätze für Solarstrom stark zusammengestrichen wurden: “Diese Anpassung vom 3. März 2010 wurde notwendig, da die Kosten der Solarförderung aufgrund hoher Zubauraten unplanmäßig gestiegen sind. Die Nettokosten für die Einspeisevergütung des Solarstroms in Deutschland haben sich zwischen 2000 und 2008 auf ca. 41 Mrd. Euro summiert und alleine in den Jahren 2009 und 2010 wird mit einem weiteren Anstieg um ca. 23 Mrd. Euro gerechnet.” (Quelle: http://www.hausarbeiten.de/faecher/vorschau/153806.html#inside ).

    Wo finde ich denn aktuellere Zahlen betreffend der Nettokosten für die Einspeisevergütung im Jahre 2011?

  3. Uns liegt die Quelle, auf die sich die Hausarbeit bezieht leider nicht vor, daher können wir dazu keine Aussage machen. Eine gute Anlaufquelle für die gesuchten Zahlen bietet der BDEW. Unter diesem Link stellt der Verband eine Analyse aller Zahlen rund um das EEG.

    http://www.bdew.de/internet.nsf/id/3564E959A01B9E66C125796B003CFCCE/$file/BDEW%20Energie-Info_EE%20und%20das%20EEG%20%282011%29_23012012.pdf

    Eine Übersicht über die Nettokosten der Photovoltaik von 2000 bis 2011 gibt es da auf S. 31. Addiert man die Zahlen bis einschließlich 2011 kommt man auf knapp 20 Mrd EUR Differenzkosten der PV aus dem EEG.

  4. Vielen Dank für den interessanten Artikel und Anreiz zum Verfassen eigener Artikel. Ist es möglich diesen Artikel auf unserem Blog zu verlinken? Natürlich mit Link und Quellenangabe zu Ihnen? Vielen Dank und liebe Grüße

  5. Den Beitrag können Sie sehr gerne mit Quellennachweis verlinken! Nur ein kurzer Hinweis: Nachdem der Beitrag bereits 2011 verfasst wurde, sind die verwendeten Zahlen allerdings nicht mehr aktuell.

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