The Making of: Kabai Solar Park

Die Anzahl großer Freiflächen-Solarparks wächst weltweit und auch wir bei IBC SOLAR leisten hierzu unseren Beitrag. Von Ländern innerhalb Europas bis nach Asien mit Projekten in Japan und Indien. Immer mehr Länder wollen mit Hilfe der Photovoltaik ihren Anteil an einer grünen Stromversorgung steigern. Und jedes dieser Projekte ist in der Aufgabenstellung einzigartig, in der Realisierung immer wieder spannend und gespickt mit der ein oder anderen Herausforderung. Jüngstes Beispiel ist der mit rund 43 MW derzeit größte Solarpark Ungarns in Kabai. Er entstand aus der Zusammenarbeit zwischen IBC SOLAR Energy (dem internationalen Projektbereich der IBC SOLAR AG) und MET Asset Management AG im Laufe des Jahres 2020. Ein Jahr voller Überraschungen und Herausforderungen für das gesamte Team der Energy.

Wie alles begann

Der Start der Partnerschaft zwischen IBC SOLAR Energy und MET Asset Management AG begann recht unspektakulär. Im Juni 2018 besuchte Gábor Molnár, Head of Renewables Business Development von MET Power Hungary LLC unseren Stand auf der Intersolar in München. Es folgte ein erstes Telefongespräch, und in den Wochen und Monaten nach der Messe vertiefte sich der Kontakt. Aus einer Idee wurde ein Plan, aus anfänglichen Telefonbesprechungen wurden Besuche und schließlich Vertragsverhandlungen. Im Dezember 2019 folgte dann mit der Vertragsunterzeichnung der offizielle Geschäftsabschluss. Damit war der Startschuss für das Solarprojekt in Ungarn gefallen. Der Baustart erfolgte am 14. April 2020.

Die erste Herausforderung

Obgleich jede Solarpark-Entstehung unterschiedlich ist und niemals gleich verläuft, zeigte sich dieses Mal schon zu Beginn, dass der Bau des Kabai-Solarparks alles andere als gewöhnlich werden sollte. Die größte Herausforderung: Die Corona Pandemie – wie in so vielen Bereichen weltweit dieses Jahr. China war im ersten Quartal 2020 nahezu komplett abgeschottet, die Produktionen vorübergehend stillgelegt, sodass Lieferungen erst wesentlich später als geplant verschifft werden konnten. Somit lag das Team der Energy ungewollt gleich zu Beginn hinter dem ursprünglichen Zeitplan. Als China seine Grenzen dann wieder öffnete und erneut in Produktion ging, folgten weitere Herausforderungen in der Verschiffung der Module. Die Anzahl der Routen war drastisch zurückgeschraubt worden und ein Rückstau im Hamburger Hafen mit langen Abfertigungszeiten wurde befürchtet.  Alternative Routen und Häfen wurden geprüft und wieder verworfen. Trotz aller Bedenken blieb Hamburg die einzig sinnvolle Option.

Eine rechtzeitige Beschaffung der Module war also alles andere als einfach. Doch das Team der Energy schaffte die Hürde. Einmal im Hamburger Hafen angekommen verlief die Modullieferung dann nahezu reibungslos: Aus dem Hafen Hamburg ging es im Wochentakt direkt auf den Zug nach Budapest und von dort aus per LKW weiter nach Kabai. Fünfundzwanzig LKWs wöchentlich machten sich auf den Weg quer durch Ungarn. Dazu kamen Materialtransporte aus sechs weiteren Ländern. Ein riesiger organisatorischer Aufwand, unter anderem auch wegen der in Ungarn vorgeschriebenen Straßentransportanmeldung für jeden einzelnen LKW.

Koordination vor Ort

Eine Koordination von internationalen Solarparks aus Deutschland heraus ist bei jedem Projekt aufwendig. Während nahezu der gesamten Bauphase bis zur Fertigstellung und dem Netzanschluss vor Ort waren  Mitarbeiter des Energy-Teams vor Ort  Doch auch hier hatte die Pandemie dem Team der Energy anfangs einen Strich durch die Rechnung gemacht. Aufgrund der staatlichen Maßnahmen und Grenzschließungen, konnten zunächst weder der Projektleiter noch der Bauleiter nach Ungarn einreisen. Schließlich wurde eine polizeiliche Einreisegenehmigung beantragt und nach bangem Warten auch ausgestellt. Als die Einreise schließlich wieder möglich war, kam auch schon die nächste Überraschung. In der Region von Kaba regnete es so stark, dass der Park zeitweise unter Wasser stand und die Baumaßnahmen unterbrochen werden mussten. Auch die zuständige archäologische Behörde der Region interessierte sich für das Projekt und stellte kurzzeitig einen Beobachter ab.

Der erfolgreiche Abschluss

Am Ende meisterte das Team der IBC SOLAR Energy jedoch auch dieses Problem mit Bravour (und einer Portion Gelassenheit) und setzte alles daran die „verlorene Zeit“ aufholen. Auf der Baustelle und hinter den Kulissen wurde unter Hochdruck gearbeitet. Gerade unter schwierigen Bedingungen ist ein verlässlicher Partner entscheidend. Das erfüllten die Kollegen einmal mehr und konnten am Ende sogar der Zeitplan mit einer Bauzeit von knapp sechs Monaten einhalten. So ging der Kabai-Solarpark Ende September 2020 ans Netz. Ein voller Erfolg, nicht nur im Hinblick auf die ungewöhnlichen Bedingungen und Überraschungen, sondern auch, wenn man die Größe des Solarparks berücksichtigt – das Ergebnis von harter Arbeit und einem eingespielten Team.

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