Das Profil, das aus der Kälte kam

Einmal Gefriertruhe und zurück. Wobei in diesem Fall die Gefriertruhe mit einer Grundfläche von 30 Quadratmetern ein wenig  größer ausgefallen ist, als man es von handelsüblichen Haushaltsgeräten kennt. Die Rede ist von einem besonderen Test, dem wir unsere Montagesysteme ausgesetzt haben. Wir wollten wissen: Was können Temperaturen von -20 Grad den Schienen und Modulen anhaben und kann eine massive Vereisung Frostschäden verursachen?

Um diese Fragen zu klären, haben wir einen mobilen Klimacontainer aufgebaut. Extrem niedrige Temperaturen simulieren – das können auch unsere Klimakammern. Da wir aber ein komplettes System testen wollten, brauchten wir viel mehr Platz. Sieben Module samt Unterkonstruktion haben  in dem 2,5 mal 12 Meter langen Spezialcontainer Platz gefunden. Das Haupttestobjekt war unser neues IBC TopFix 200 Einlegesystem. Dieses hatten wir auf der Intersolar 2018 erstmals der Öffentlichkeit vorgestellt. Vor der Produkteinführung Anfang des kommenden Jahres sollte nun noch einmal ein Härtetest bei klirrender Kälte durchgeführt werden. Auf das Einlegesystem wurden verschiedene Module unseres aktuellen Portfolios montiert, deren Leistung und Zustand vorher im Flasher und mit einer EL-Aufnahme getestet wurde.

Der Versuchsaufbau
Einen Monat lang wurde der Container abwechselnd im 24-stündigen Rhythmus vereist und abgetaut.  Die Tiefsttemperaturen langen bei 20 Grad unter Null. Da Kälte allein den Modulen wenig anhaben kann, war auch Wasser im Spiel. Viel Wasser. Regenfälle wurden mit Wasser aus dem nahegelegenem Löschteich simuliert. Gießkannen kamen zum Einsatz, bis alle Hohlräume zwischen Modulen und Schienen mit Wasser gefüllt waren.

Das Ergebnis
Das Ergebnis war so erfreulich, dass wir es hier schon einmal vorwegnehmen wollen: Der Frosttest hat weder an Modulen noch am Montagesystem auch nur einen einzigen Schaden verursacht. Die Leistung und der Zustand der Module waren nach wie vor einwandfrei. Am Montagesystem hat das Eis, das sich auf und in den Schienen gebildet hat, keine Verformungen oder Brüche hervorgerufen. Das PV-System hat den Härte-Kältetest also vorbildlich bestanden!

Warum ein Kältetest?
Noch ein Wort zur Frage, warum wir den Test überhaupt durchgeführt haben. Es handelt sich bei dem Versuch nicht um einen Standardtest, sondern um ein von uns entwickeltes und bisher einmalig durchgeführtes Verfahren. Gerade auf den skandinavischen Märkten und im Alpenraum kommt es im Winterhalbjahr regelmäßig zu massiven Schneeauflagen und lange anhaltenden Vereisungen. Da wir  und unsere Kunden auch hier von einmal installierten Photovoltaikanlagen eine Lebensdauer von 20 Jahren und mehr erwarten, war ein Praxistest der beste Weg, um dazu Erkenntnisse zu gewinnen. Der zweite Grund waren Vorurteile, die gegenüber Einlegesystemen und ihre speziell geformten Profilschienen bestehen. Auch hier ging es für uns um zusätzlichen Erkenntnisgewinn vor der geplanten Produkteinführung für das IBC TopFix 200 Einlegesystem.

Und in Zukunft?
Zukünftig könnte ein Kältekammertest für Neuentwicklungen durchaus zu einem neuen Standardverfahren in unserer Qualitätskontrolle werden. Aktuell denken wir außerdem darüber nach, neben Modulen zukünftig auch Montagesysteme auf unserer Testanlage einem Langzeit-Freilandtest zu unterziehen.

Eisige Impressionen aus dem Kältecontainer in unserer Fotostrecke:

System_mit_Reif

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